1 Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Verwaltungstechnische Informationen

Objekt-Nr.: NR-274
Naturräumliche Zuordnung:
 

274 - Muenstereifeler Wald und NE Eifelfuss, Grosslandschaft:

Ort: Bad Muenstereifel
Euskirchen
Nettersheim
Meckenheim
Rheinbach
Kreis: Euskirchen
Rhein-Sieg-Kreis
Fläche (ha): 14.297,4675
Gebietsbeschreibung:
 

Der Muenstereifeler Wald und der Noerdliche Eifelfuss gehoeren zum
noerdlichen Teil der Gruppeneinheit Osteifel. Die Einheit zaehlt
zu den submontanen palaeozoischen Berglaendern. Sie bildet die
von mehreren Baechen in Riedel aufgeloeste Nordabdachung zur
Niederrheinischen Bucht.
Im Westen grenzt die Einheit an die Kalkeifel (276), im Nordwesten
an die Mechernicher Voreifel (275), im Nordosten an die Zuelpicher
Boerde (553) und im Sueden an die Ahreifel. Zum Teil setzt sie
sich auf rheinland-pfaelzischem Landesgebiet fort.
Den geologischen Untergrund bilden zum ueberwiegenden Teil marine
Sedimente des Unterdevons. Es handelt sich hierbei um eine ein-
toenige Abfolge aus Ton- und Baenderschiefern sowie eingeschalte-
ten, meist quarzitischen Sandsteinen der unteren Ems- Stufe. Nord-
westlich Muenstereifel treten kleinflaechig auch deutlich kalkrei-
chere Sedimente des unteres Mitteldevons auf. Es handelt sich hier-
bei um Kalk-, Mergel- u. Kalksandsteine sowie Schluff- und Fein-
sandsteine. Bei der variscischen Gebirgsbildung wurden die Gestei-
ne verfaltet, in uebergeordnete Sattel- und Muldenstrukture gelegt
und von Stoerungen durchsetzt.
Aus dem Alttertiaer bis fruehen Jungtertiaer stammen die noerd-
lichen Auslaeufer des Eifelvulkanismuses. Es sind Basaltgaenge,
die hier das Grundgebirge durchschlagen.
Im Jungtertiaer begann eine verstaerkte Hebung des gesamten Rhei-
nischen Schiefergebirges (Ausbildug einer nach Norden gerichte-
ten Abdachung). Als Folge der Hebung schnitten sich Gewaesser tief
in den Untergrund ein.
Waehrend der jungpleistozaenen (Weichsel-) Kaltzeit kam es zur Ab-
lagerung des aeolischen Staubsedimentes Loess. Die palaeozoischen
Gesteine werden z.T. grossflaechig von Hang- und Hochflaechenleh-
men, Hangschutt sowie Fliesserden ueberdeckt. Sie gehen ebenfalls
auf das jungpleistozaene Periglazialklima zurueck. Haeufig ist in
ihnen umgelagerter Loesslehm eingearbeitet.
Der westliche Teil der Einheit entspricht dem Muenstereifeler Tal.
Im Suedteil befinden sich zahlreiche Quellmulden, diese Neben-
baeche werden bei Schoenau von der Erft aufgenommen. Diese kommt
aus dem Bereich der Kalkeifel und fliesst bis Schoenau zunaechst
gemaess dem variscischen Streichen nach Nordost. Ab Schoenau biegt
sie nach Norden um und folgt so unter Ausbildung eines breiten Soh-
lenkerbtales der Abdachung.
Der groesste Teil der Einheit entspricht dem Muenstereifeler Wald.
Eine Vielzahl steil eingetiefter Baeche (Siefen) hat besonders am
West- und Nordrand den Schiefergebirgsblock zerschnitten und u.a.
einige Haertlingsruecken herausmodelliert. Oestlich schliesst sich
der nach Nordosten abgedachte, von 340 auf 220 m Hoehe abfallende
Swist-Eifelfuss an. Eine markante Erhebung bildet der Basaltschlot
des Tombergs mit der gleichnamigen Ruine. Suedwestlich tritt ein
weiterer Basaltgang als Haertling auf.
Die haeufigste Bodenart ist der auf den Abdachungsflaechen verbrei-
tete Pseudogley (bzw. Braunerde-Pseudogley) aus Hang- und Hoch-
flaechenlehmen. Weniger staunasse Boeden liegen als Braunerden vor.
Im Norden sind Pseudogley-Parabraunerden aus staunassen Loesslehmen
haeufiger. In den Nebentaelern treten Gley, Braunerde-Gley, z.T.
Gley-Braunerde oder Pseudogley-Braunerde auf. Im Erfttal ist der
Braune Auenboden verbreitet.
Die natuerliche potentielle Vegetation ist der Artenreiche Hain-
simsen-Buchenwald (stellenweise Perlgras-Buchenwald) auf mittel-
basenhaltigen Braunerden. Fuer geringer basenhaltige Braunerden
ist der Artenarme Hainsimsen-Buchenwald- , fuer staunasse Boeden
der hier vorherrschende Rasenschmielen-Hainsimsen-Buchenwald
(stellenweise Feuchter Eichen-Buchenwald) typisch. Fuer das Erft-
tal ist der Stieleichen-Hainbuchen-Auenwald der Berglandtaeler,
einschliesslich bach- und flussbegleitender Erlenwaelder, charak-
teristisch.
Die Einheit ist noch zum ueberwiegenden Teil bewaldet. Gerodete
Flaechen treten besonders laengs des Erfttales, rund um Schoenau
sowie am Nordrand des Swist-Eifelfusses auf. Diese Flaechen werden
meist als Gruenland genutzt, am Swist- Eifelfuss ist Obstbau ver-
breitet.
Siedlungen sind meist auf das Erfttal sowie auf den Swist- Eifel-
fuss und den nordoestlichen Teil des Muenstereifele Waldes be-
schraenkt. Groesste Ortschaft ist das Kneipp-Heilbad Bad Muenster-
eifel



2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
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Objekt-Nr.: NR-274

Potentielle natürliche Vegetation: Luzolo luzuloidis-Fagetum
Galio odorati-Fagetum
Periclymeno-Fagetum molinietosum
Stellario nemorosae-Alnetum glutinosae
Stellario holosteae-Carpinetum betuli
Luzulo luzuloidis-Fagetum deschampsietosum
Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:



3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
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Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
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Objekt-Nr.: NR-274
Geologie:
 

Devon / Unterdevon / Mitteldevon / Tertiaer / Alttertiaer / Jungtertiaer / Quartaer / Jungpleistozaen / Holozaen

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Mittelgebirgsfluss, -bach / Vulkanogene Formen / Einzelberg

Gesteine:
 

marine Gruensande / marine Kieselgesteine / marine Dolomitgesteine / Magmatische Gesteine / aeolische Bildungen / periglaziale Bildungen / klastische Gesteine

Hauptbodentyp:
 

Pseudogley / Pseudogley-Braunerde / Braunerde / Gley / Braunerde-Gley / Gley-Braunerde / Kolluvium

Ökologische Ressourcen:
 

tertiaere Basalte (Strassenbaumaterial)

Hauptnutzungsstrukturen:
 

Gruenland / Wald, Forst


Höhe über NN:
 

min. 220 m, max. 580 m



4 Verwaltungstechnische Informationen
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Objekt-Nr.: NR-274
Ort: Bad Muenstereifel
Euskirchen
Nettersheim
Meckenheim
Rheinbach
Kreis: Euskirchen
Rhein-Sieg-Kreis
Fläche (ha): 14.297,4675

TK50: L5306 , Euskirchen
L5506 , Bad Muenstereifel
L5508 , Bad Neuenahr-Ahrweiler
TK25, Quadrant, Vierteilquadrant:
 

5406, Q1, VQ4 / 5406, Q2, VQ2 / 5406, Q2, VQ3 / 5406, Q2, VQ4 / 5406, Q4, VQ1 / 5406, Q4, VQ2 / 5406, Q4, VQ3 / 5406, Q4, VQ4 / 5407, Q1, VQ1 / 5407, Q1, VQ2 / 5407, Q1, VQ3 / 5407, Q1, VQ4 / 5407, Q2, VQ1 / 5407, Q2, VQ2 / 5407, Q2, VQ3 / 5407, Q2, VQ4 / 5407, Q3, VQ1 / 5408, Q1, VQ1 / 5506, Q1, VQ2 / 5506, Q2, VQ1 / 5307, Q3, VQ4 / 5307, Q4, VQ3 / 5307, Q4, VQ4

Gebietskoordinate: R: 2550422 / H: 5604589