1 Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Verwaltungstechnische Informationen

Objekt-Nr.: NR-572
Naturräumliche Zuordnung:
 

572 - Niersniederung, Grosslandschaft:

Ort: Geldern
Kevelaer
Goch
Weeze
Issum
Sonsbeck
Kamp-Lintfort
Kreis: Kleve
Wesel
Fläche (ha): 35.703,1872
Gebietsbeschreibung:
 

Zwischen den Niederrheinischen Hoehen ( 574. ) im NO und den
Kempen-Aldekerker Platten ( 573. ) im S oeffnet sich im Bereich der
unteren Niers weit nach W die keine 40 m NN Hoehe erreichende
Niederterrassenebene der Niersniederung. Den Flaechenhauptanteil
nimmt die von gewundenen Talauen und Niederungen netzartig
strukturierte Untere Niersebene ein. Im SW gliedern sich die von
hoeheren Terrassenresten inselartig unterbrochenen Twistedener
Sandplatten an.
Die Untere Niersebene geht nach NW Verbindung mit der Maasebene und
nach O mit der Rheineben ein.
Von SW nach NO fuegen sich an die Fleuthniederung das Kevelaerer
Donkenland und an dieses die Gocher Ebene mit dem Baaler Bruch an.
All diese Flaechen werden im Untergrund von Kiessanden der
Niederterrasse gepraegt, die mit sandig-lehmigen Auensedimenten und
haeufig darueber mit mehr oder weniger maechtigen Flugdsanddecken
ueberlagert werden.
In der Fleuthniederung verlaeuft das Flussbett der Fleuth in einem
ehemaligen Rheinarm. Die Flussaue ist von Niedermoortorfen erfuellt,
deren Abbauspuren heute in den wassergefuellten, z.T. bereits vermoorten
Torfkuhlen zu erkennen sind. Die beiderseits der Aue gelegenen
Niederterrassenstreifen weisen im auennahen, trockeneren Bereich
Braunerden und Parabraunerden sowie Uebergaenge bis zu den, in den
feuchten Randzonenstreifen auftretenden Gleyen und Anmoorgleyen auf.
Das Kevelaerer Donkenland wird aufgrund der starken Zergliederung
durch die Niers und ihre Nebenbaeche aus rundlichen, inselartigen,
kleinen Niederterrassen-Kiesplatten oder Donken zusammengesetzt.
Auf ihnen sind groesstenteils Braunerden und Parabraunerden entwickelt.
Ehemals verheidete podsoligen Braunerdeflaechen sind heute von
Nadelforsten bedeckt. Die feuchten Gebiete im N sowie entlang des
Fliessgewaessernetzes der Niers werden von Niedermoorboeden, Anmoor-,
Braunerde-, Podsolgleyen und Gleyen bedeckt.
Neben Gruenlandflaechen sind dort groessere Nadelforste erhalten.
Die Gocher Ebene stellt eine Ansammlung groesserer, weniger
zergliederter Niederterrassenplatten dar. Der potentiell natuerliche
Tieflagen-Buchenwald erreicht hier seine westliche Verbreitungsgrenze.
Auf den vorherrschenden Parabraunerden und Braunerden findet zwischen
verstreuten kleinen Waldparzellen ackerbauliche Bewirtschaftung statt.
Die Nierstalaue wird von Niedermoortorfen und die Nebenbaeche von
Gleyen und Anmoorgleyen erfuellt. Die am N-Rand der Ebene gelegenen
vermoorten Torfkuhlen werden als weichselkaltzeitliche Pingos gedeutet.
Im Feuchtgebiet des Baaler Bruches sind Gleye, Podsol-Gleye und
Gley-Braunerden vorbreitet. Vor dem Heesrand erstrecken sich kleinere
Niedermoorgebiete, die in die Gruenlandnutzung einbezogen werden.
Die potentielle natuerliche Vegetation der gesamten Unteren Niersebene
wird auf mittelbasenhaltigen Parabraunerden von Tieflagen-Buchenwaelder
mit geringer Eichen-Beimischung, auf schwaecher basenhaltigen
Braunerden von Eichen-Buchenwaeldern, im Talnetz und den Niederungen
der Fleuth und Niers von Eichen-Hainbuchenwaeldern sowie von feuchten
Eichen-Buchen- und Eichen-Birkenwaeldern und in den feuchtesten Teilen
von Erlenbruchwaeldern gekennzeichnet.
Sandige, frueher verheidete podsolige Braunerdeflaechen, die als
Standorte eines potentiell natuerlichen Eichen-Buchen- und
Eichen-Birkenwaldes gelten, werden heute von Nadelforsten und von
basenhaltigeren Boeden bedeckten Flaechen von der Landwirtschaft
eingenommen. Feuchte Tal- und Niederungsregionen, in die stellenweise
Eichen-, Eichen-Hainbuchenbestaende, Pappeln, Weiden einzelnd oder in
Reihen sowie Wieden-Faulbaum-Gebuesche und Erlengehoelze eingestreut
sind, werden als, von Gehoelzlinien und -inseln strukturiertes
Gruenland bewirtschaftet.
Die zwischen Niers und Maas gelegenen Twistedener Sandplatten bilden
eine Abfolge von NW nach SO.
Dabei werden die drei hoeheren Terrassenplatten, die leicht wellige
Hees-Hauptterrassenplatte, der obere Mittelterrassenrest der
Twistedener Terrassenplatte und der Hauptterrassenrest der
Luellingen-Walbecker Sandplatte durch die beiden schmalen, sandigen,
sich ueber die niederlaendische Grenze fortsetzenden
Niederterrassenstreifen der Kleinkevelaerer Niederung und des
Wermbscher Bruches scharf begrenzt. Allen Teilgebieten gemeinsam
sind sandige Boeden.
Auf den hoeheren, trockenen Terrassenresten stehen podsoligen
Braunerden, Podsole und auch Plaggenesche den Gleyen der feuchten
niederen Terrassenstreifen gegenueber.
Wo auf den sandigen, hoeheren Terrassen die natuerlichen
Eichen-Buchen- und Eichen-Birkenwaelder nicht mehr vorhanden sind,
haben sich neben den besonders in Hangzonenbereichen vorkommenden
Eichen-Birken-Bestaenden und Heideresten vornehmlich Nadelforste
ausgedehnt. Auf den frueher grossenteils verheideten Flaechen hat sich
heute teils acker- (und gartenbauliche), teils forstwirtschaftliche
Nutzung entwickelt.
Die Entwaesserungsgraeben des Wermbscher Bruches und der in der
Kleinkevelaerer Niederung geradlinig verlaufende Nierskanal werden
von Gehoelzstrukturen aus Eichen und Pappeln begleitet. Daran schliessen
sich landwirtschaftlich genutzte Flaechen an



2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Allgemeine Informationen
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
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Objekt-Nr.: NR-572

Lebensraumtypen - Biotoptypen:
 

ohne Lebensraumtyp
 

Biotoptyp: Buchenwald (AA0):

 

Biotoptyp: Eichen-Buchenwald (AA1):

 

Biotoptyp: Eichenwald (AB0):

 

Biotoptyp: Buchen-Eichenwald (AB1):

 

Biotoptyp: Birken-Eichenwald (AB2):

 

Biotoptyp: Erlenwald (AC0):

 

Biotoptyp: Erlen-Bruchwald (AC4):

 

Biotoptyp: Bachbegleitender Erlenwald (AC5):

 

Biotoptyp: Eichen-Birkenwald (AD1):

 

Biotoptyp: Birken-Bruchwald (AD4):

 

Biotoptyp: Weiden-Bruchwald (AE3):

 

Biotoptyp: Eschenwald (AM0):

 

Biotoptyp: Eschenwald auf Auenstandort (AM3):

 

Biotoptyp: Feldgehoelz (BA0):

 

Biotoptyp: Hecke (BD0):

 

Biotoptyp: ebenerdige Hecke (BD2):

 

Biotoptyp: Ufergehoelz (BE0):

 

Biotoptyp: Weiden-Ufergebuesch (BE1):

 

Biotoptyp: Erlen-Ufergehoelz (BE2):

 

Biotoptyp: Baumgruppe, Baumreihe (BF0):

 

Biotoptyp: Kopfbaumgruppe, Kopfbaumreihe (BG0):

 

Biotoptyp: Allee (BH0):

 

Biotoptyp: Grossseggenried (CD0):

 

Biotoptyp: Roehrichtbestand (CF0):

 

Biotoptyp: Trockene Heide (DA0):

 

Biotoptyp: Calluna-Heide (DA1):

 

Biotoptyp: Pfeifengras-Feuchtheide (DB2):

 

Biotoptyp: Sandmagerrasen, Silikattrockenrasen (DC0):

 

Biotoptyp: Fettweide (EB0):

 

Biotoptyp: Nass- und Feuchtgruenland (EC0):

 

Biotoptyp: Nass- und Feuchtweide (EC2):

 

Biotoptyp: Magergruenland (ED0):

 

Biotoptyp: Brachgefallenes Nass- und Feuchtgruenland (EE3):

 

Biotoptyp: See (FA0):

 

Biotoptyp: Weiher (stetig) (FB0):

 

Biotoptyp: Altarm, Altwasser (FC0):

 

Biotoptyp: stehendes Kleingewaesser (FD0):

 

Biotoptyp: Teich (FF0):

 

Biotoptyp: Abgrabungsgewaesser (FG0):

 

Biotoptyp: Bach (FM0):

 

Biotoptyp: Fluss (FO0):

 

Biotoptyp: Lockergesteinsabgrabung (GD0):

 

Biotoptyp: Sand-, Kiesabgrabung (GD1):

 

Biotoptyp: Obstgarten, Obstwiese, Obstweide (HK0):

Potentielle natürliche Vegetation: Maianthemo-Fagetum
Galio odorati-Fagetum
Stellario holosteae-Carpinetum betuli loniceretosum
Periclymeno-Fagetum typicum
Carici elongatae-Alnetum
Periclymeno-Fagetum molinietosum
Betulo-Quercetum roboris alnetosum
Schutzziel:
 

572 Niersniederung
Erhalt und Optimierung aller Tieflandsflussauen mit extensiv genutztem
Feuchtgruenland insbesonder als Brut-Rast,- und Ueberwinterungsplatz
fuer Wiesen- und Wasservoegel (Bekassine, Gallinago gallinago).
Wiederherstellung eines moeglichst naturnahen Zustandes aller
Fliessgewaessersysteme (Gewaesserbett und Ueberflutungsaue)
(Eisvogel, Alcedo atthis).
Erhalt und Entwicklung von extensiv genutztem (Feucht-) Gruenland
durch Extensivierung der Gruenlandnutzung und Umwandlung von
Ackerflaechen in Gruenland.
Erhalt der traditionellen, reich gegliederten Kulturlandschaft und der
historischen Landnutzungen mit Landwehren, Flachskuhlen, Kopfweiden und
Hecken (Steinkauz, Athene noctua / Dorngrasmuecke, Sylvia communis).
Entwicklung von Heideflaechen durch Auflichtung der Kiefernforste zur
Vernetzung der vorhandenen Heideflaechen (Besenheide, Calluna vulgaris).
Entwicklung einer reich gegliederten Kulturlandschaft durch Anreicherung
mit strukturierenden Landschaftselementen wie Hecken, Obstbaumbestaende,
Baumreihen, krautreichen Wegrainen und Ackerrandstreifen.
Erhalt und Optimierung oekologisch wertvoller Sekundaerbiotope
(ehemalige Sand-, Kies- und Tongruben)
(Uferschwalbe, Riparia riparia / Kreuzkroete, Bufo calamita).
Erhalt aller naturnahen und bodenstaendig bestockten Laubwaelder
(Schwarzspecht, Dryocopus maritius).
Entwicklung von naturnahen Laubwaeldern durch Umwandlung der Nadelforste
sowie durch Neuaufforstung mit bodenstaendigen Laubbaumarten zur
Vernetzung der vorhandenen Restwaldflaechen.
Erhalt und Optimierung von Altarmen, Kolken, Suempfen (Torfkuhlen)
sowie deren Verlandungszonen.
(Teichrohrsaenger, Acrocephalus scirpaceus).
Erhalt und Optimierung aller Feucht- und Bruchwaelder
(Schwarz-Erle, Alnus glutinosa / Esche, Fraxinus excelsior /
Sumpffarn, Thelypteris palustris).
572.0 Untere Niersebene
Erhalt und Optimierung aller Tieflandsflussauen mit extensiv genutztem
Feuchtgruenland insbesonder als Brut-Rast,- und Ueberwinterungsplatz
fuer Wiesen- und Wasservoegel.
Wiederherstellung eines moeglichst naturnahen Zustandes aller
Fliessgewaessersysteme (Gewaesserbett und Ueberflutungsaue).
Erhalt und Optimierung von Altarmen, Kolken, Suempfen (Torfkuhlen)
sowie deren Verlandungszonen.
Erhalt und Optimierung aller Feucht- und Bruchwaelder.
Entwicklung einer reich gegliederten Kulturlandschaft durch
Anreicherung mit strukturierenden Landschaftselementen wie Hecken,
Obstbaumbestaende, Baumreihen, krautreichen Wegrainen und
Ackerrandstreifen.
Erhalt und Optimierung oekologisch wertvoller Sekundaerbiotope
(ehemalige Sand-, Kies- und Tongruben).
Erhalt und Entwicklung von extensiv genutztem (Feucht-) Gruenland
durch Extensivierung der Gruenlandnutzung und Umwandlung von
Ackerflaechen in Gruenland.
Erhalt aller naturnahen und bodenstaendig bestockten Laubwaelder.
Entwicklung von naturnahen Laubwaeldern durch Umwandlung der
Nadelforste sowie durch Neuaufforstung
mit bodenstaendigen Laubbaumarten zur Vernetzung der vorhandenen
Restwaldflaechen.
572.1 Twistedener Sandplatten
Erhalt aller naturnahen und bodenstaendig bestockten Laubwaelder.
Entwicklung von naturnahen Laubwaeldern durch Umwandlung der
Nadelforste sowie durch Neuaufforstung
mit bodenstaendigen Laubbaumarten zur Vernetzung der vorhandenen
Restwaldflaechen.
Entwicklung einer reich gegliederten Kulturlandschaft durch
Anreicherung mit strukturierenden
Landschaftselementen wie Hecken, Obstbaumbestaende, Baumreihen,
krautreichen Wegrainen und Ackerrandstreifen.
Erhalt und Entwicklung von extensiv genutztem (Feucht-) Gruenland
durch Extensivierung der Gruenlandnutzung und Umwandlung von
Ackerflaechen in Gruenland.
Erhalt und Optimierung aller Feucht- und Bruchwaelder.
Erhalt und Optimierung oekologisch wertvoller Sekundaerbiotope
(ehemalige Sand- und Kiesgruben).
Entwicklung von Heideflaechen durch Auflichtung der Kiefernforste
zur Vernetzung der vorhandenen Heideflaechen



3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Verwaltungstechnische Informationen

Objekt-Nr.: NR-572
Geologie:
 

Quartaer / Pleistozaen / Holozaen

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Talsystem / Talmaeander / Terrasseninsel / Binnenduenen / Terrassenflaeche / anthropogene Formen

Gesteine:
 

glaziale Bildungen / Auensedimente / Flugsand

Hauptbodentyp:
 

Gley-Braunerde / Podsol-Braunerde / Braunerde / Parabraunerde / Niedermoor / Anmoorgley / Podsol-Gley / Braunerde-Gley / Gley

Ökologische Ressourcen:
 

Kies/ Sand

Hauptnutzungsstrukturen:
 

Wald, Forst / Gruenland / Acker / Siedlung


Höhe über NN:
 

min. 15 m, max. 34 m



4 Verwaltungstechnische Informationen
Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen

Objekt-Nr.: NR-572
Ort: Geldern
Kevelaer
Goch
Weeze
Issum
Sonsbeck
Kamp-Lintfort
Kreis: Kleve
Wesel
Fläche (ha): 35.703,1872

TK50: L4302 , Kleve
L4304 , Wesel
L4502 , Geldern
L4504 , Moers
TK25, Quadrant, Vierteilquadrant:
 

4302, Q1, VQ2 / 4302, Q2, VQ1 / 4302, Q2, VQ2 / 4302, Q2, VQ3 / 4302, Q2, VQ4 / 4302, Q4, VQ1 / 4302, Q4, VQ2 / 4302, Q4, VQ3 / 4302, Q4, VQ4 / 4303, Q1, VQ1 / 4303, Q1, VQ3 / 4303, Q1, VQ4 / 4303, Q3, VQ1 / 4303, Q3, VQ2 / 4303, Q3, VQ3 / 4303, Q3, VQ4 / 4303, Q4, VQ1 / 4303, Q4, VQ3 / 4303, Q4, VQ4 / 4403, Q1, VQ1 / 4403, Q1, VQ2 / 4403, Q1, VQ3 / 4403, Q1, VQ4 / 4403, Q2, VQ1 / 4403, Q2, VQ2 / 4403, Q2, VQ3 / 4403, Q2, VQ4 / 4403, Q3, VQ1 / 4403, Q4, VQ1 / 4403, Q4, VQ2 / 4403, Q4, VQ4 / 4404, Q1, VQ1 / 4404, Q1, VQ3 / 4404, Q1, VQ4 / 4404, Q3, VQ1 / 4404, Q3, VQ2 / 4404, Q3, VQ3 / 4404, Q3, VQ4 / 4404, Q4, VQ1 / 4404, Q4, VQ3 / 4404, Q4, VQ4 / 4202, Q3, VQ4 / 4202, Q4, VQ3

Gebietskoordinate: R: 2501852 / H: 5730530