1 Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Verwaltungstechnische Informationen

Objekt-Nr.: NR-533
Naturräumliche Zuordnung:
 

533 - Luebbecker Loessland, Grosslandschaft:

Ort: Preussisch-Oldendorf
Espelkamp
Minden
Hille
Petershagen
Luebbecke
Kreis: Minden-Luebbecke
Fläche (ha): 23.869,2422
Gebietsbeschreibung:
 

Zwischen der Rhaden-Diepenauer Geest (582) im Norden, dem Oestli-
chen Wiehengebirge (532) im Sueden und der Mittelweser (583) im
Osten gelegene Loessboerden, die von der breiten, teilweise moor-
erfuellten Alweder-Bastau- Niederung getrennt werden. Im Westen
an Niedersachsen angrenzend.
Den geologischen Untergrund bilden Sedimente der Jura-Kreide-Ue-
bergangsschichten (gips- und steinsalzhaltige Tone und Mergel) so-
wie steinkohlefuehrende Sand- bzw. Tonsteine der Unterkreide. Sie
reichen im suedlichen Teil an mehreren Stellen bis nahe an die Ge-
laendeoberflaeche. Ansonsten sind diese Gesteine von maechtigen
quartaeren Sedimenten verhuellt. Aus dem Mittelpleistozaen sind es
Mittelterrassenbildungen der Weser (Sand, Kies, Geroell), Eisabla-
gerungen (bes. noerdl. der Bastau) wie Grund- und Stauchmoraene,
Kames u. Schmelzwassersande, aus dem Jungpleistozaen Niederteras-
sensedimente (Fein- bis Mittelsand mit Schluff und Kies, sog.
"Talsande") sowie aeolische Bildungen wie Flugsand u. Sandloess
(jeweils nur kleinraeumig) und grossflaechig Loess. Im Holozaen
entstanden die heutigen feinerkoernigen Talfuellungen (i.w. Schluff
bis Mittelsand) als auch grossflaechig Torf (Nieder- bis Hochmoor)
im Bereich der Bastauniederung und den noerdlich davon gelegenen
Talsenken. Die Bastauniederung zeigt auch heute noch Absenkungs-
tendenzen, wohl i.w. an Subrosion (Auslaugung von Salzgesteinen
im Untergrund) geknuepft. Insgesamt quellreich (u.a. Heilquellen).
Der suedliche Teil entspricht morphologisch dem sanft bis deutlich
abfallendem Vorland bzw. dem Hangfuss des Oestlichen Wiehengebirges
und der Oldendorfer Berge. Die nach Norden abfallenden Haenge wer-
den durch mehrere Baeche (z.T. aus dem Wiehengebirge kommend, teil-
weise erst im Hang selbst entspringend) gegliedert. Im Westen ist
das Gelaende flachwellig ausgebildet und geht in die Alsweder Nie-
derungen ueber. Deren oestliche Forsetzung ist die Bastau-Niederung,
eine breite, moorerfuellte Senke. Durch die Bastau- bzw. Alsweder
Niederung verlaeuft der Mittellandkanal. Das noerdlich anschliessen-
de Gebiet (Hartumer Loessplatte) ueberragt die Niederung um etwa
15m. Bei den hoechsten Erhebungen (Gelaenderuecken) noerdlich bzw.
nordoestlich von Hille handelt es sich um Stauchmoraenenzuege, an
die sich suedlich Schmelzwasseraufschuettungen anschliessen. Durch
Loessaufwehungen ist dies Geestgebiet weitgehend nivelliert und
liegt heute als weites, offenes Plattenland vor. Es wird von weni-
gen, jedoch breiten, kaum eingetieften, haeufig vermoorten Niede-
rungen durchzogen.
Aus Loess haben sich Parabraunerden, bei leichter bis deutlicher
Stauwirkung im Untergrund Pseudogley- Parabraunerden bis Pseudo-
gleye entwickelt. Im Bereich der Alsweder- und der Bastau-Niede-
rung sind Gleye bzw. organogene Boeden (Moore) verbreitet, dies
gilt auch fuer die breiteren Nebentaeler. Das Gebiet der Hartumer
Loessplatte ist vielgestaltiger, hier wechseln entsprechend dem
geologischen Untergrund Parabraunerden, Braunerden, Podsole (i.w.
aus Schmelzwassersanden), Pseudogleye und Gleye (jeweils mit ihren
Subtypen) miteinander ab.
Der natuerliche Bewuchs der Loessboeden ist Flattergras-Buchenwald,
stellenweise Perlgras-Buchenwald, - er geht auf die Niederungen zu
in den Artenreichen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald ueber.
Die Niederungen und die groesseren Nebentaeler sind Standort des
Artenreichen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwaldes, des Trauben-
kirschen-Erlen-Eschenwaldes (stellenweise Erlenbruchwald und Eichen-
Hainbuchenwald), des Artenarmen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchen-
waldes (im norddeutschen Flachland stellenweise mit Stieleichen-Bir-
kenwald), des Erlen-Eichen-Birkenwald, teils Feuchter Eichen-Birken-
waldes, des Erlenbruchwaldes (haeufig mit Erlen-Eichenwald) und im
Zentrum der Bastau-Niederung findet sich der Hochmoorvegetationskom-
plex und Birkenbruchwald des Flachlandes. Noerdlich der Bastau-Nie-
derung kommt auf Schmelzwassersanden bzw. Kames der Trockene Eichen-
Buchenwald vor.
Die frueheren Waelder sind weitgehend verdraengt und aufgrund der
Bodenfruchtbarkeit durch Ackerflaechen ersetzt. Unguenstige Stand-
orte (Staunaesse) und die Niederungen werden als Gruenland genutzt
(hier u.a. Umwandlung von Moorboeden durch Melioration). Nur noch
kleine Waeldchen (meist in den Niederungen) sind vorhanden.
Die fruchtbaren Loessboerde ist altes Siedlungsland, typisch sind
Haufenwegedoerfer, die sich bei guenstiger Lage (Paesse ueber das
Wiehengebirge) zu groesseren Ortschaften entwickelten. Fuer unguens-
tigere Lagen (Alsweder Niederungen) sind lockere Haufenwegedoerfer
und Einzelhoefe typisch. Am Ostrand reicht die Gross-Stadt Minden
z.T. auf das Gebiet dieser Raumeinheit.
Suedlich von Minden (Duetzen, Boelhorst) wurden frueher Steinkohle-
floeze der Unterkreide ("Wealden-Kohle") abgebaut. Bei Luebbecke
auch Tonmergel (z.T. gipsreich) ebenfalls aus der Unterkreide. Gros-
se Bedeutung besitzen hingegen die eiszeitlichen Sand- und Kiesvor-
kommen noerdlich der Bastau. Heute werden hauptsaechlich Kames- Bil-
dungen (bei Frotheim) ausgesandet, frueher wurden auch Teile der
Stauchmoraenen sowie Schmelzwassersande abgebaut (heute ruhender
Abbau). Die austretenden Heilquellen werden medizinisch genutzt.
Das Grosse Moor in der Bastau-Niederung stellt eine grosse Torf-
lagerstaette dar. Es wurde frueher z.T. ausgetorft und steht heute
unter Naturschutz.



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Objekt-Nr.: NR-533

Potentielle natürliche Vegetation: Luzolo luzuloidis-Fagetum
Galio odorati-Fagetum
Stellario holosteae-Carpinetum betuli
Stellario holosteae-Carpinetum betuli stachietosum
Stellario holosteae-Carpinetum betuli loniceretosum
Pruno padi-Fraxinetum
Carici elongatae-Alnetum
Betulo-Quercetum roboris
Periclymeno-Fagetum typicum
Betulo-Quercetum roboris alnetosum
Betulo-Quercetum roboris molinietosum
Hochmoor-Vegetationskomplex
Betuletum pubescentis
Maianthemo-Fagetum
Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:



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Objekt-Nr.: NR-533
Geologie:
 

Jura / Malm / Kreide / Unterkreide / Quartaer / Mittelpleistozaen / Jungpleistozaen / Holozaen

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Talform / Bergzug,-kamm / Terrassenhang,-kante / Stauch-, Endmoraene / Eis- und Schmelzwasserablagerungen / aeolische Bildungen / Niederungsebene / Flachlandfluss,-bach / Mineral- oder Heilquelle / Sumpf / anthropogene Formen

Gesteine:
 

glaziale Bildungen / fluvioglaziale Bildungen / fluviatile Ablagerungen / aeolische Bildungen / Auensedimente / Torfbildungen / klastische Gesteine / Karbonatgesteine / Salzgesteine

Hauptbodentyp:
 

Parabraunerde / Pseudogley-Parabraunerde / Pseudogley / Gley / Anmoorgley / Niedermoor / Hochmoor / Braunerde / Braunerde-Podsol / Podsol

Ökologische Ressourcen:
 

Ziegeleiindustrie (Kreidetonmergel) /
Bauindustrie (fluvioglaziale Sande, Sand-Kies der Stauchmoraenen) /
Torfabbau (Duengetorf)


Höhe über NN:
 

min. 45 m, max. 100 m



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Ort: Preussisch-Oldendorf
Espelkamp
Minden
Hille
Petershagen
Luebbecke
Kreis: Minden-Luebbecke
Fläche (ha): 23.869,2422

TK50: L3716 , Luebbecke
L3718 , Minden
TK25, Quadrant, Vierteilquadrant:
 

3616, Q4, VQ2 / 3616, Q4, VQ4 / 3617, Q2, VQ4 / 3617, Q3, VQ1 / 3617, Q3, VQ2 / 3617, Q3, VQ3 / 3617, Q3, VQ4 / 3617, Q4, VQ1 / 3617, Q4, VQ2 / 3617, Q4, VQ3 / 3617, Q4, VQ4 / 3618, Q1, VQ3 / 3618, Q1, VQ4 / 3618, Q2, VQ3 / 3618, Q2, VQ4 / 3618, Q3, VQ1 / 3618, Q3, VQ2 / 3618, Q3, VQ3 / 3618, Q3, VQ4 / 3618, Q4, VQ1 / 3618, Q4, VQ2 / 3618, Q4, VQ3 / 3618, Q4, VQ4 / 3619, Q1, VQ3 / 3619, Q3, VQ1 / 3619, Q3, VQ2 / 3619, Q3, VQ3 / 3619, Q3, VQ4 / 3717, Q1, VQ1 / 3717, Q1, VQ2 / 3718, Q1, VQ2 / 3718, Q2, VQ1 / 3718, Q2, VQ2 / 3718, Q2, VQ4 / 3719, Q1, VQ1 / 3719, Q1, VQ2 / 3719, Q1, VQ3 / 3719, Q1, VQ4

Gebietskoordinate: R: 2666889 / H: 5803971