1 Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Verwaltungstechnische Informationen

Objekt-Nr.: NR-550-E1
Naturräumliche Zuordnung:
 

550-E1 - Bergische Heideterrasse, Grosslandschaft:

Ort: Troisdorf
Lohmar
Siegburg
Bergisch-Gladbach
Roesrath
Leichlingen
Odenthal
Solingen
Koeln
Leverkusen
Langenfeld
Erkrath
Hilden
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Rheinisch-Bergischer Kreis
Solingen
Koeln
Leverkusen
Mettmann
Fläche (ha): 23.897,2136
Gebietsbeschreibung:
 

Von der unteren Sieg bis zur Ruhrmuendung ziehen sich Terrassen
am Fuß des Bergischen Landes.
Es sind nach Norden allmaehlich abfallende, von Ost nach West z.T.
deutlich gestufte Kies- und Sandterrassen des Rheins, vielerorts
von Flugsand bedeckt. Stellenweise tritt der vorquartaere
Untergrund zutage, das Relief wirkt dadurch deutlich belebter.
Die Bergischen Heideterrassen sind durch mehrere Nebenfluesse
und -baeche des Rheins in einzelne Teile zerschnitten.
Die westliche Grenze bildet der Terrassenhang zur Koeln-Bonner
Rheinebene (551), die Ostgrenze der Anstieg zu den Bergischen
Hochflaechen (338).
550.0 -Wahner Heide zieht sich als 3-5 km breite Saum zwischen den
unteren Abschnitten von Sieg im S und Dhuenn im N, zwischen
rechtsrheinischen unteren Mittelterrasse im W und Bergischen
Hochflaechen im O.
Den geologischen Untergrund bilden ueber weite Strecken die flu-
viatilen Sande und Kiese, der vom Rhein im Laufe des Quartaers
aufgeschuetteten Terrassen. Die groesste Verbreitung haben hier-
unter die Sedimente der Unteren Mittelterrasse, die sich zeitgleich
zu den Gletschervorstoessen der Saale- Kaltzeit (Drenthe- Stadium)
bildete. Nach Osten schliessen sich aeltere Terrassenkoerper an.
Diese bis altpleistozaenen Terrassen (Obere Mittelterrasse u.
Aeltere und Juengere Hauptterrassen) sind zum grossen Teil be-
reits wieder erodiert und so nur lueckenhaft erhalten. In ihrem
ehemaligen Verbreitungsgebiet tritt daher der vorquartaere Unter-
grund zutage. Es handelt sich hiebei hauptsaechlich um tertiaer-
zeitliche marine Sande und Tone, weiterhin um Gesteine des palaeo-
zoischen Grundgebirges. Bei Kaldauen (bei Siegburg) im aeussersten
Sueden der Einheit kommen auch kleinflaechig Basalte als Auslaeu-
fer des Siebengebirgsvulkanismuses vor. Im Jungpleistozaen (Weich-
sel- Kaltzeit) wurden die Terrassensedimente als auch die aelteren
Gesteine von Flugsanden, Duenen und dem feinerem Staubsediment
Loess ueberdeckt. Im Laufe des Holozaens enstanden auf der Ber-
gischen Heideterrasse ueber wasserstauendem Untergrund oder bei
starkem Hangwasserzutritt Suempfe und Moore.
Oestlich von Siegburg ist durch den Lauf der Agger der suedlichste
Teil der Heideterrasse (Lohmarer Heide) von der Wahner Heide abge-
trennt. Die hier auftretenden sehr unterschiedlichen Gesteinsarten
tertiare Sande u. Tone sowie Basalt, Haupt- und Mittelterrassen-
reste sowie Flugsand bewirken ein sehr unruhiges Relief. Das Agger-
tal ist gegenueber den Heideterrassen um 60 m steil eingetieft.
Die Agger zeigt hier deutliche Tendenzen zur freien Maeanderbil-
dung. Die eigentliche Wahner Heide laesst sich in einen oestlich
gelegenen Teil mit palaeozoisch-tertiarem Untergrund (Paffrath-Al-
tenrather Heideterrasse) und der westlich davon gelegenen, deutlich
niedrigeren Wahner Heideterrasse trennen. Der letztgenannte Teil
ist identisch mit dem Verbreitungsgebiet der Unteren Mittelterras-
se, einer maechtigen Abfolge von Sanden und Kiesen. Die Terrassen-
flaeche weist eine deutliche Abdachung nach Norden auf. Die ansons-
ten morphologiearme Flaeche wird von aufgewehten Flugsanden und
Duenenkoerpern sowie durch mehrere in die Terrasse eingeschnittene
Baeche belebt. Die von tertiaren Sedimenten (Sande u. Tone) ueber-
lagerten palaeozoischen Gesteine, bewirken im Bereich der Paffrath-Altenrather Heide-
terrasse deutliche Gelaendeunterschiede. Wasserstauende Gesteine
im Untergrund (tertiaere Tone) suedlich des Flughafens fuehren zu
kleinflaechiger Niedermoorbildung, ansonsten (grossflaechiger zu
Anmoorgleyen). Westlich Altenrath bewirken starke Hangquellwasser-
austritte Versumpfungen. Im Sueden liegen z.T. langgestreckte,
hohe Duenenruecken. Die Wahner Heide wird im Norden vom Dhuenntal,
einem niedrigen Kastental begrenzt.
Typische Bodenbildungen aus Terrassenbildungen sind Braunerden, die
bei Flugsandbedeckung in Podsol-Braunerden, bei Duenen in Podsol
uebergehen. Bei staerkerem Grundwassereinfluss entstehen aus Flug-
sanden oder anderen sandigen Sedimenten Gley-Podsole. Ueber ter-
tiaeren Tonen sind Pseudogleye, stellenweise Nass- bis Anmoorgleye,
ueber verwitterten palaeozoischen Gesteinen Pseudogley-Braunerden
verbreitet.
Im Bereich der grossen Flusstaeler (z.B. Agger) kommen Braune
Auenboeden, ansonsten in den Taelern Gleye vor. Teilweise wurden
Feuchtflaechen kuenstlich entwaessert.
Im Bereich des Flughafens Koeln-Bonn sind die Boeden teilweise
stark anthropogen veraendert (Planierungsmassnahmen).
Die unterschiedlichen Bodenarten spiegeln sich auch in der poten-
tiell natuerlichen Vegetation wieder (Artenreicher Hainsimsen-
Buchenwald, stellenweise Perlgras-Buchenwald, Artenarmer Stern-
mieren-Stieleichen-Hainbuchenwald, Trockener Eichen-Buchenwald,
Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald und Eichen-Buchenwald im
Wechsel, Flattergras-Buchenwald, Feuchter Eichen-Buchenwald,
Feuchter Eichen-Birkenwald, stellenweise mit Erle sowie Moorve-
getationskomplexe und Birkenbruchwaelder des Flachlandes).
Grosse Flaechen der Bergischen Heideterrassen waren im 19. Jahr-
hundert durch Degeneration der Waelder verheidet. Dies zeigt sich
noch in zahlreichen Flurbezeichnungen (Wahner-, Ohligser- u. Hil-
dener Heide). Heute sind grosse Flaechen wieder aufgeforstet und
besitzen ein hohen Erholungswert fuer die staedtische Bevoelkerung.
Andere Nutzformen als Wald sind selten. Teilweise expandierten die
angrenzenden Staedte bis auf die Heideterrassen.
Im Bereich der Wahner Heide befindet sich der Grossflughafen Koeln-
Bonn, - das NSG Wahner Heide ist Truppenuebungsplatz.
Die vorkommenden Terrassenkiese und -sande sind z.T. abgebaut wor-
den. Im Randbereich lagen auch alte Erzbergwerke (Blei-Zink-Abbau).
Grosse Bedeutung hatten die tertiaeren Tone bei Siegburg-Kaldauen.
Sie waren die Grundlage fuer die ueberregional bedeutende mittel-
alterliche bis fruehneuzeitliche Siegburger Toepferindustrie. Zahl-
reiche wassergefuellte Tongruben (Kaulen) sind noch vorhanden.



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Objekt-Nr.: NR-550-E1

Potentielle natürliche Vegetation: Luzolo luzuloidis-Fagetum
Galio odorati-Fagetum
Stellario holosteae-Carpinetum betuli
Stellario holosteae-Carpinetum betuli loniceretosum
Betulo-Quercetum roboris
Periclymeno-Fagetum typicum
Periclymeno-Fagetum
Periclymeno-Fagetum molinietosum
Hochmoor-Vegetationskomplex
Betuletum pubescentis
Maianthemo-Fagetum
Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:



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Objekt-Nr.: NR-550-E1
Geologie:
 

Devon / Karbon / Tertiaer / Quartaer / Altpleistozaen / Mittelpleistozaen / Jungpleistozaen / Holozaen

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Terrassenflaeche / Binnenduenen / Terrassenhang,-kante / Sumpf / anthropogene Formen

Gesteine:
 

marine Gruensande / marine Kieselgesteine / marine Dolomitgesteine / marine Gruensande / fluviatile Ablagerungen / aeolische Bildungen / Auensedimente / Niedermoorbildungen / klastische Gesteine

Hauptbodentyp:
 

Braunerde / Podsol-Braunerde / Podsol / Pseudogley-Braunerde / Pseudogley / Gley / Nassgley / Anmoorgley / Moorgley / Niedermoor / Gley-Podsol / Brauner Auenboden / Anthropogen veraenderter Boden

Ökologische Ressourcen:
 

fluviatile Kiese und Sande (Bauindustrie)

Hauptnutzungsstrukturen:
 

Wald, Forst / Heide


Höhe über NN:
 

min. 44 m, max. 160 m



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Objekt-Nr.: NR-550-E1
Ort: Troisdorf
Lohmar
Siegburg
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Roesrath
Leichlingen
Odenthal
Solingen
Koeln
Leverkusen
Langenfeld
Erkrath
Hilden
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Rheinisch-Bergischer Kreis
Solingen
Koeln
Leverkusen
Mettmann
Fläche (ha): 23.897,2136

TK50: L4908 , Solingen
L4906 , Neuss
L5108 , Koeln-Muelheim
TK25, Quadrant, Vierteilquadrant:
 

4907, Q2, VQ2 / 4907, Q2, VQ4 / 5008, Q1, VQ2 / 5008, Q2, VQ1 / 5008, Q2, VQ2 / 5008, Q2, VQ3 / 5008, Q2, VQ4 / 5008, Q4, VQ1 / 5008, Q4, VQ2 / 5008, Q4, VQ3 / 5008, Q4, VQ4 / 4908, Q1, VQ1 / 4908, Q1, VQ3 / 4908, Q3, VQ1 / 4908, Q3, VQ2 / 4908, Q3, VQ4 / 4908, Q4, VQ1 / 4908, Q4, VQ3 / 5009, Q3, VQ3 / 5108, Q2, VQ1 / 5108, Q2, VQ2 / 5108, Q2, VQ3 / 5108, Q2, VQ4 / 5108, Q4, VQ2 / 5109, Q1, VQ1 / 5109, Q1, VQ3 / 5109, Q3, VQ1 / 5109, Q3, VQ2 / 5109, Q3, VQ3 / 5109, Q3, VQ4 / 5109, Q4, VQ3 / 4707, Q4, VQ3 / 4807, Q2, VQ1 / 4807, Q2, VQ2 / 4807, Q2, VQ4 / 4807, Q4, VQ2 / 4807, Q4, VQ4

Gebietskoordinate: R: 2560780 / H: 5676135