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Kartieranleitungen in Nordrhein-Westfalen


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Steckbrief des Biotop- und Lebensraumtypenkatalog NRW

6430 Feuchte Hochstaudenflurentlw. §30

letzte Änderung: 2016-05-25 --> s. "Aktuelle Änderungen der Kartiermethode"

Dies sind Eigenschaften eines LRT, die insgesamt erfüllt sein müssen, damit ein konkreter Bestand bzw. eine Biotoptypenfläche einem Lebensraumtyp zugeordnet werden kann. Zu den Definitionskriterien gehören (Prioritätenreihenfolge): die relevanten Definitionen, die Standörtlichen Angaben, die ausschließlich zulässigen Biotoptypen, die obligat zutreffenden Eigenschaften (als Zusatzcode), die diagnostisch relevanten Arten, die typischen Syntaxa sowie die Beachtung der Abgrenzungen gegenüber verwandten Lebensraumtypen.

deckt sich teilweise § 30 BNatSchG - gesetzlich geschützter Biotoptyp v.a. im Komplex mit Still- oder Fließgewässer-Biotoptypen

(Fauna-Flora-Habitat) Richtlinie 2006/105/EG DES RATES vom 20. November 2006: 6430 Feuchte Hochstaudensäume der planaren bis alpinen Höhenstufe

Bundesnaturschutzgesetz § 30 Gesetzlich geschützte Biotope: 1. natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation sowie ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig überschwemmten Bereiche.

Interpretation Manual EU27: 6430 Hydrophilous tall herb fringe communities of plains and of the montane to alpine levels PAL.CLASS.: 37.7 and 37.8
1) 37.7 - Wet and nitrophilous tall herb edge communities, along water courses and woodland borders belonging to the Glechometalia hederaceae and the Convolvuletalia sepium orders (Senecion fluviatilis, Aegopodion podagrariae, Convolvulion sepium, Filipendulion). 37.8 - Hygrophilous perennial tall herb communities of montane to alpine levels of the Betulo-Adenostyletea class.
2) Plants: 37.7 - Glechoma hederacea, Epilobium hirsutum, Senecio fluviatilis, Filipendula ulmaria, Angelica archangelica, Petasites hybridus, Cirsium oleraceum, Chaerophyllum hirsutum, Aegopodium podagraria, Alliaria petiolata, Geranium robertianum, Silene dioica, Lamium album, Lysimachia punctata, Lythrum salicaria, Crepis paludosa; 37.8 - Aconitum lycoctonum (A. vulparia), A. napellus, Geranium sylvaticum, Trollius europaeus, Adenostyles alliariae, Peucedanum ostruthium, Cicerbita alpina, Digitalis grandiflora, Calamagrostis arundinacea, Cirsium helenioides.
3) Corresponding categories
United Kingdom classification: "U17 - Luzula sylvatica-Geum rivale tall herb community".
German classification: "390101 krautiger Ufersaum an besonnten Gewässern", "39050101 feuchter Staudensaum der planaren bis submontanen Stufe", "390102 krautiger Ufersaum an beschatteten Gewäsern (z.B. mit Cardamine amara, Bitteres Schaumkraut)", "35020203 nährstoffreiche, Feucht- bzw. Nassgrünlandbrache der planaren bis submontanen Stufe", "35020303 nährstoffreiche, Feucht- bzw. Nassgrünlandbrache der planaren bis hochmontanen Stufe", "39050201 montane bis hochmontane Hochstaudenflur", "39050202 montane bis hochmontane Hochgrasflur (Calamagrostion arundinaceae)", "6701 subalpine bzw. alpine Hochstaudenflur (Alpen)".
Nordic classification: "126 Högörtängsvegetation".
4) Similar communities to 37.8, with a weak development, occur at lower altitude along rivers and forest borders (in Wallonia -Belgium for example). Nitrophilous edge communities comprising only basal, common species in the region have no conservation priority. These tall herb communities could also develop in wet meadows, let lie fallow, without any cutting. Large areas of wet meadows let lie fallow and neophyte communities with Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, should not be taken into account.
5) Dahl, E. (1987). Alpine-subalpine plant communities of South Scandinavia. Phytocoenologia
15:455-484.
Larsson, A. (1976). Den sydsvenska fuktängen. Vegetation, dynamic och skötsel. Medd. Avd. Ekol. Bot. Lund 31.

Bundesnaturschutzgesetz § 30 Gesetzlich geschützte Biotope: Natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewässer Natürliche oder naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation, Altarme und regelmäßig vom Gewässer überschwemmten Bereiche: Natürliche oder naturnahe Fließgewässer zeichnen sich durch einen gewundenen, auf Umlagerungsstrecken auch verzweigten und den naturräumlichen Gegebenheiten entsprechenden Lauf aus. Sie sind geprägt durch Gewässerabschnitte unterschiedlicher Breite, Böschungsneigung, Tiefe und Längsgefälle sowie durch ein vielgestaltiges Bett und Ufer mit naturnahem Bewuchs und werden allein durch die Fließgewässerdynamik geformt. In der Regel weisen sie auch Schlick-, Sand-, Kies- oder Felsbänke mit naturnahem Bewuchs, vielfach auch Altarme und Altwasser auf. Der naturnahe Bewuchs umfasst sowohl die Wasservegetation als auch die krautige und holzige Ufervegetation, an größeren Fließgewässern z.B. Schwimmblatt-Gesellschaften, Zweizahn-Gesellschaften, Flussröhrichte sowie Uferweidengebüsche und -wälder. Auf Schlick-, Sand-, Kies oder Felsbänken siedelt besonders in den Alpen und im Alpenvorland stark gefährdete Pioniervegetation, z.B. die Alpenknorpellattich- Schwemmlings-Gesellschaft, die Schotterweidenröschen-Gesellschaft und die Zwergrohrkolben-Gesellschaft. Zu den Uferbereichen und Auen natürlicher Oberläufe gehören auch Gletschervorfelder und alpine Schwemmlandschaften mit gewässerbegleitenden Vermoorungen. Ebenfalls eingeschlossen sind die von extensiv genutztem Feuchtgrünland geprägten Auen (Überschwemmungsgrünland), z.B. mit Flutrasen und Brenndolden-Auenwiesen, soweit diese nicht bereits durch die Kategorie „seggen- und binsenreiche Nasswiesen“ abgedeckt sind.
Natürliche oder naturnahe Bereiche stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche: Natürliche oder naturnahe stehende Gewässer mit ihren Ufern oder Teilbereiche derselben. Dazu gehören stehende Gewässer aller Trophiestufen (dystroph, oligotroph, mesotroph und eutroph), wie z.B. Seen, Teiche (nicht oder extensiv bewirtschaftet), Weiher und von Fließgewässern (teilweise) abgeschnittene Altwasser sowie naturnah entwickelte, aufgelassene Abbaugewässer. An den Ufern laufen natürliche Verlandungsprozesse ab, oder es sind solche zu erwarten. Soweit nicht das ganze Gewässer naturnah ist, sind unverbaute Uferabschnitte mit natürlichen Verlandungsprozessen wasserwärts bis in mehrere Meter Wassertiefe eingeschlossen (einschließlich der gesamten emersen und submersen Wasserpflanzenvegetation). Landeinwärts reichen die Verlandungszonen so weit, wie grundwassernahe Bodenbildungen vorliegen. Entsprechend dieser Standortabfolge finden sich in der Regel in Zonen hintereinander: Unterwasserrasen, Wasserpflanzengesellschaften, Schwingrasen, Röhrichte und Seggenriede, Sumpfgebüsche und Bruchwälder bzw. deren Ersatzgesellschaften (z.B. Pfeifengraswiesen, Seggenriede sowie Hochstaudengesellschaften).

Definition für NRW (gilt im Zusammenhang mit den u.st. definitorischen Rubriken): Feuchte Hochstaudenfluren und Hochgrasfluren an eutrophen Standorten der Fließgewässerufer und Waldränder. Meist handelt es sich um ungenutzte oder unregelmäßig gemähte Streifen entlang von Fließgewässern oder Wäldern. Kennzeichnende Pflanzen sind z.B. der Blutweiderich oder das Mädesüß; die Bestände sind ausgebildet als:
- Uferbegleitende Hochstaudenvegetation der Fließgewässer der Klassen Convolvuletalia sepium und Glechometalia hederaceae sowie der verschiedenen Filipendulion-Verbände. Eingeschlossen sind solche Säume ab einer Breite von 1m und einer Länge von 10m auch entlang von begradigten (Wiesen)-Bächen (vergl. 3260, NFM0).
- Feuchte Staudensäume der Wälder.
Feuchte Säume entlang von (Wald-)Wegen sind ausgeschlossen. Artenarme Dominanzbestände aus weitverbreiteten nitrophytischen Arten (Bestände von Brennessel (Urtica dioica) [eutrophierte oder hypertrophe Standorte]) sowie Neophyten-Bestände mit z.B. Topinambur (Helianthemum tuberosum), Drüsigem Springkraut (Impatiens glandulifera), Herkulesstaude (Hercacleum mantegazzianum) und asiatischen Knötericharten (Reynoutria spec.) mit einer Gesamtdeckung von >75 Prozent sind ausgeschlossen. Bestände an Wegen, Äckern, Grabenrändern, flächige Brachestadien von Feuchtgrünland sind ebenfalls ausgeschlossen.

Verlust des LRT-Status:
Mindestens 2 diagnostisch relevante Arten müssen vorkommen, davon muss 1 mit einer Deckung von mehr als 1% vorkommen. Störzeiger machen weniger als 75% Deckung aus. Die Verbuschung ist geringer als 50%. Die Gesamtdeckung von Störzeigern und Verbuschung ist kleiner als 75%.
Die Abgrenzung gegenüber feuchten Grünlandbrachen erfolgt nach der Kennartenzahl und/oder Deckungsdominanz der Wirtschaftsgrünland- bzw. Hochstaudenflurenarten.

Ungenutzte oder allenfalls sporadisch gemähte lineare Waldgrenzen und Fließgewässerufer besonders unter feuchten Bedingungen (hohe Niederschlagsmengen, frische bis feuchte Böden oder dauernd relativ hohe Luftfeuchtigkeit). Meist auf nährstoffreichen Böden, auch auf Flussschottern oder anderen alluvialen Böden.

KA2 = Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur
KA4 = Feuchter Waldsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur

stn1 = auf frisch-feuchtem Standort

Achillea ptarmica (Sumpf-Schafgarbe), Aconitum lycoctonum (Gelber Eisenhut), Aconitum napellus (Blauer Eisenhut), Aegopodium podagraria (Giersch), Angelica archangelica s.l. (Arznei-Engelwurz), Angelica sylvestris s.l. (Gewöhnliche Wald-Engelwurz), Campanula latifolia (Breitblättrige Glockenblume), Chaerophyllum bulbosum (Rüben-Kälberkropf), Chaerophyllum hirsutum (Rauhhaariger Kälberkropf), Cicerbita alpina (Alpen-Milchlattich), Cirsium oleraceum (Kohl(-Kratz)distel), Cuscuta europaea (Nessel-Seide), Dipsacus pilosus (Behaarte Karde), Epilobium hirsutum (Zottiges Weidenröschen), Eupatorium cannabinum (Wasserdost), Euphorbia palustris (Sumpf-Wolfsmilch), Filipendula ulmaria (Echtes Mädesüss), Geranium lucidum (Glänzender Storchschnabel), Geranium palustre (Sumpf-Storchschnabel), Knautia gracilis (Wald-Witwenblume), Lysimachia vulgaris (Gemeiner Gilbweiderich), Lythrum salicaria (Gemeiner Blutweiderich), Mentha aquatica (Wasser-Minze), Mentha longifolia (Ross-Minze), Petasites albus (Weisse Pestwurz), Petasites hybridus (Gemeine Pestwurz), Peucedanum ostruthium (Meisterwurz), Ranunculus aconitifolius (Eisenhut-Hahnenfuss), Ranunculus platanifolius (Platanenblättriger Hahnenfuss), Scrophularia umbrosa (Geflügelte Braunwurz), Senecio paludosus (Sumpf-Greiskraut), Senecio sarracenicus (Fluss-Greiskraut), Silene baccifera (Taubenkropf), Sonchus palustris (Sumpf-Gänsedistel), Stachys palustris (Sumpf-Ziest), Thalictrum flavum (Gelbe Wiesenraute), Torilis japonica (Gewöhnlicher Klettenkerbel), Valeriana officinalis agg. (Arznei-Baldrian Sa.), Veronica maritima (Langblättriger Ehrenpreis)

Störzeiger:
Helianthus tuberosus (Topinambur), Heracleum mantegazzianum (Herkulesstaude), Impatiens glandulifera (Drüsiges Springkraut), Reynoutria spec. (Staudenknöterich), Rubus fruticosus agg. (Brombeere Sa.), Rudbeckia laciniata (Schlitzblättriger Sonnenhut), Rumex obtusifolius (Stumpfblättriger Ampfer), Urtica dioica (Grosse Brennessel)

Verband: Symphyto officinalis-Filipendulion - S-F-V
Ass./Ges.: Valeriano-Filipenduletum ulmariae - V-FIL
Ass./Ges.: Veronico longifoliae-Filipeduletum ulmariae - VL-FIL
Ass./Ges.: Veronico longifoliae-Euphorbietum palustris - VL-EUP
Ass./Ges.: Thalictro-Filipenduletum ulmariae - T-FIL
Ass./Ges.: Filipendulo-Senecionetum paludosi - FI-SEN
Verband: Chaerophyllo-Filipendulion - CH-F-V
Ass./Ges.: Filipendulo-Geranietum palustris - F-GER
Ass./Ges.: Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum ulmariae - CH-FIL
Verband: Aegopodion podagrariae - AEGN-V
Ass./Ges.: Chaerophylletum bulbosi - CBUL
Ass./Ges.: Chaerophyllo-Petasitetum officinalis - C-PET
Verband: Calthion palustris - CLN-V
Verband: Galio-Alliarion - GAN-V
Ass./Ges.: Dipsacetum pilosi - DIPS
Ass./Ges.: Torilidetum japonicae - TORI
Ass./Ges.: Chaerophyllo-Geranietum lucidi - C-GER
Verband: Senecionion fluviatilis - SFN-V
Ass./Ges.: Convolvulo-Angelicetum archangelicae - C-ANG
Ass./Ges.: Convolvulus sepium-Epilobium hirsutum-Ges. - C-E-G
Verband: Adenostylion alliariae - AAN-V
Ass./Ges.: Petasito albi-Cicerbitetum alpinae - P-CA
Verband: Senecionion fluviatilis - SFN-V
Ass./Ges.: Petasito albi-Cicerbitetum alpinae - P-CA
Ass./Ges.: Geranio sylvatici-Chaerophylletum hirsuti - Ge-Ch

Standörtlich naheliegende Missverständnisse:
Abgrenzung zu Wirtschaftsgrünland:
Die Abgrenzung gegen das Wirtschaftsgrünland erfolgt nach syntaxonomischer Zuordnung, das heißt überwiegender Kennartenzahl bzw. Deckung zur jeweiligen Klasse.
Abgrenzung zu NEC0:
Sofern Hochstaudenfluren der Filipendulion-Verbände als Feuchtwiesenbrache in der Aue flächig ausgeprägt bis an das Fließgewässer reichen, kann die ehemalige Grenze der Grünlandnutzungsparzelle als Abgrenzung für den LRT 6430 gewählt werden, in der Regel jedoch nur ein Streifen von ca. 3m (schmale Bachtäler) bis ca. 10m (breitere Bachtäler).

Dies sind Hinweise für die Kartierung, damit im Gelände die definitionsrelevanten Eigenschaften einer Biotoptypenfläche optimal erkannt und identifiziert werden kann.

Biogeographische Anmerkungen:

Link zur Verbreitungskarte:
http://ffh-bericht-2019.naturschutzinformationen.nrw.de/ffh-bericht-2019/de/nrw-bericht-karten/anhang-d/lrt/6430/atl

Aktuelle Änderungen der Kartiermethode:
2016-05-25: Änderungen der synsystematischen Gliederung des Filipendulion eingearbeitet
2016-05-09: Hinweis, dass die Kontaktbiotope in der EZB bewertungsrelevant sind, ergänzt
2016-03-24 diag. rel. Pflanzenarten Torilis japonica,Chaerophyllum bulbosum,Aegopodium podagraria,Geranium lucidum ergänzt
2015-10-23: Änderungen im Bereich "Ausschließlich zulässige NRW-Biotoptypen" (KA5 und KB0B gestrichen, KA2 aufgenommen)
März 2015: Änderungen im Bereich "Ausschließlich zulässige NRW-Biotoptypen"

Biotoptypenkartierung

• in FFH-Gebieten, Naturschutzgebieten, Geschützten Biotopen, NSG-würdigen Biotopen:
Der Lebensraumtyp wird in jedem Fall der Biotoptypenkartierung unterzogen und ggf. als Gesetzlich geschützter Biotop gekennzeichnet.
Die Ergebnisse werden in allen Fällen in Objekte des Biotopkatasters übertragen oder aggregiert.
Der LRT erfährt in FFH-Gebieten eine Erhaltungszustandsbewertung.
Die angetroffenen Kontaktbiotope sind in der EZB bewertungsrelevant und müssen deshalb notiert werden.
• in Maßnahmenkonzepten (MAKO)
Bestandserfassungen im Rahmen von MAKO sind in der Regel nur in FFH- und Naturschutzgebieten relevant. Im Kern beinhalten diese Bestandserfassungen die für die Dokumentation der FFH-Gebiete bekannten Biotoptypenkartierungen und Erhaltungszustandsbewertungen.
Außerhalb von Wäldern wird allerdings, abgesehen von gesonderten Absprachen, grundsätzlich flächendeckend kartiert. Besonderes Augenmerk ist außerdem darauf zu richten, dass die erfassten Daten auch als Grundlage für die Ableitung von Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen dienen sollen. Bei den BT sind daher auch Beeinträchtigungen und, soweit bekannt, bereits durchgeführte Maßnahmen (Vertragsnaturschutz) zu erfassen und gemäß Arbeitsanleitung zu codieren. In den Lebensraumtypen sind im Rahmen der Bewertung des Erhaltungszustandes auch die Unterparameter aufzunehmen, um damit vergleichende Auswertungen zu Veränderungen zu ermöglichen.
Naturschutzfachliche Maßnahmenvorschläge sind nicht originärer Bestandteil der BT-Kartierung, sondern werden im Rahmen der Maßnahmenplanung gesondert erfasst und in der Objektklasse „Maßnahmen“ codiert. Nähere Einzelheiten zum Vorgehen bei Maßnahmenkonzepten enthalten die Arbeitsanleitungen und EDV-Benutzerhandbücher unter: http://88.198.49.242/mako/install
• in ÖFS-Flächen und im Biotop-Monitoring (BM):
In der ÖFS wird jede Feuchte Hochstaudenflur als Bewirtschaftungseinheit/ Strukturtyp kartiert. Folgende Strukturparameter müssen immer zusätzlich angegeben werden.
- Biotopwert
- HNV- Wert
- AUM (Agrarumweltmaßnahmen)
- Beweidungssystem, Beweidungsintensität
- Weidetiere
- Mahdintensität, Mahdtermin
- Umzäunung

Im Biotopmonitoring (BM) werden in NRW die Vorkommen dieses Lebensraumtyps nicht erfasst.

Grünlandkartierung:
Sofern der LRT Bestandteil naturschutzfachlich wertvollen Grünlands ist kann der Lebensraumtyp ggfls. mit den erweiterten Erfassungsmethoden für Grünland kartiert werden.


LINK zur Kartieranleitung ÖFS/BM:
http://methoden.naturschutzinformationen.nrw.de/methoden/web/babel/media/oefs-erhebungsb%C3%B6gen.zip

LINK zur Bewertungsmatrix:
https://www.lanuv.nrw.de/natur/eingriffsregelung/numerische-bewertung-von-biotoptypen/