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Steckbrief des Biotop- und Lebensraumtypenkatalog NRW
9180* Schlucht- und Hangmischwälder =§30
2018-12-20: Letze Änderung: siehe Kartierungshinweise
Dies sind Eigenschaften eines LRT, die insgesamt erfüllt sein müssen, damit ein konkreter Bestand bzw. eine Biotoptypenfläche einem Lebensraumtyp zugeordnet werden kann. Zu den Definitionskriterien gehören (Prioritätenreihenfolge): die relevanten Definitionen, die Standörtlichen Angaben, die ausschließlich zulässigen Biotoptypen, die obligat zutreffenden Eigenschaften (als Zusatzcode), die diagnostisch relevanten Arten, die typischen Syntaxa sowie die Beachtung der Abgrenzungen gegenüber verwandten Lebensraumtypen.
ist eingeschlossen in den §30 BNatSchG: (1) 4. Bruch-, Sumpf- und Auwälder, Schlucht-, Blockhalden und Hangschuttwälder, subalpine Lärchen- und Lärchen-Arvenwälder
(Fauna-Flora-Habitat) Richtlinie 2006/105/EG DES RATES vom 20. November 2006: 9180 Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)
Bundesnaturschutzgesetz § 30 Gesetzlich geschützte Biotope: 4. Bruch-, Sumpf- und Auwälder, Schlucht-, Blockhalden und Hangschuttwälder, subalpine Lärchen- und Lärchen-Arvenwälder
Interpretation Manual EU27: 9180 * Tilio-Acerion forests of slopes, screes and ravines PAL.CLASS.: 41.4
(Sub)natural woodland vegetation comprising native species forming forests of tall trees, with typical undergrowth, and meeting the following criteria: rare or residual, and / or hosting species of Community interest.
1) Mixed forests of secondary species (Acer pseudoplatanus, Fraxinus excelsior, Ulmus glabra, Tilia cordata) of coarse scree, abrupt rocky slopes or coarse colluvions of slopes, particularly on calcareous, but also on siliceous, substrates (Tilio-Acerion Klika 55). A distinction can be made between one grouping which is typical of cool and humid environments (hygroscopic and shade tolerant forests), generally dominated by the sycamore maple (Acer pseudoplatanus) - sub-alliance Lunario-Acerenion, and another which is typical of dry, warm screes (xerothermophile forests), generally dominated by limes (Tilia cordata, T. platyphyllos) - sub-alliance Tilio-Acerenion. The habitat types belonging to the Carpinion should not be included here.
2) Plants: Lunario-Acerenion - Acer pseudoplatanus, Actaea spicata, Fraxinus excelsior, Helleborus viridis, Lunaria rediviva, Taxus baccata, Ulmus glabra. Tilio-Acerenion - Carpinus betulus, Corylus avellana, Quercus sp., Sesleria varia, Tilia cordata, T. platyphyllos.
3) Corresponding categories
United Kingdom classification: ""W8 Fraxinus excelsior-Acer campestre-Mercurialis perennis woodland"" and ""W9 Fraxinus excelsior-Sorbus aucuparia-Mercurialis perennis woodland"".
German classification: ""430604 Sommerlinden-Begulmen-Blockschuttwald"", ""430603 Ahorn- Linden-Hangschuttwald (wärmere Standorte)"", ""430602 Eschen-Ahorn-Schlucht- bzw. - Hangwald (fleucht-kühle Standorte)"", ""430601 Sommerlinden-Hainbuchen-Schuttwald"".
Nordic classification: ""2233 Ulmus glabra -typ"", ""2235 Tilia cordata -typ"" and ""2236 Quercus robur-Ulmus glabra-Tilia cordata-typ"". In Boreal region corresponding species-poor communities often with Anemone nemorosa, Corydalis spp., Primula veris
Bundesnaturschutzgesetz § 30 Gesetzlich geschützte Biotope: Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder
Meist in steil eingeschnittenen Tälern oder am Fuße von Steilwänden und Felsabbrüchen wachsende Laub- und Mischwälder sowohl kühl-feuchter als auch frischer bis trocken-warmer Standorte auf Hang- und Blockschutt, i.d.R. nicht ganz konsolidiert und auf Rohböden über kalkreichem bis silikatischem Lockermaterial. Typisch sind Steilhanglagen mit rutschendem Substrat, ein relativ lichter Kronenschluss und eine üppig entwickelte Krautschicht.
Bestandsbildende oder im Verbund auftretende Baumarten sind Spitz- und Bergahorn (Acer platanoides, A. pseudoplatanus),
Sommerlinde (Tilia platyphyllos), Bergulme (Ulmus glabra), Esche (Fraxinus excelsior) oder Hainbuche (Carpinus betulus); die Rotbuche (Fagus sylvatica) kann beigesellt sein. Ebenso schutzwürdig sind die montanen Block-Fichtenwälder mit ihrem Kryptogamenreichtum. Wegen ihrer schlechten Erschließbarkeit in Extremlagen (Schluchten, Steilhänge etc.) sind die Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder meist naturnah erhalten und zeichnen sich oft durch Moos-, Farn- und Flechtenreichtum aus.
Dazu gehören u.a. Fichten- und Birken-Ebereschen-Blockwälder, Ahorn-Eschen-Hangwälder, Bergahorn-Mischwälder, Winterlinden-Hainbuchen-Hangschuttwälder, Ahorn-Linden- und Linden-Hangschuttwälder, Sommerlinden-Bergulmen-Blockschuttwälder und die perialpinen Blaugras-Winterlindenwälder (Tilio-Acerion).
Definition für NRW (gilt im Zusammenhang mit den u.st. definitorischen Rubriken): Es handelt sich um Schlucht- und Hangmischwälder der kühl- feuchten Standorte felsiger Abhänge einerseits und frischer bis trocken-warmer Standorte auf Hangschutt andererseits. Dazu gehören u a. Ahorn-Eschen-Schluchtwälder, Winterlinden-Hainbuchen-Hangschuttwälder, Ahorn-Linden-Hangschuttwälder und Sommerlinden-Bergulmen-Blockschuttwälder, oft in Steilhanglage und mit rutschendem Substrat. Wegen ihrer schlechten Erschließbarkeit in Extremlagen (felsige Schluchten, Steilhänge etc.) sind die auch als prioritär eingestuften Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder meist naturnah erhalten mit einer üppig entwickelten Krautschicht. Der Anteil der lebensraumtypischen Baumarten in der 1. und/oder 2. Baumschicht und/oder in der Strauchschicht beträgt mindestens 70 Prozent.
LR -typische Baumarten benachbarter Wald-Lebensraumtypen, die bei den diagnostischen Arten nicht aufgeführt sind, gelten immer als LRT-Baumarten.
Die lebensraumtypischen Baumarten Fraxinus excelsior (Esche), Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn), Acer platanoides (Spitz-Ahorn) und Ulmus glabra (Berg-Ulme), Tilia cordata (Winter-Linde), Tilia platyphyllos (Sommer-Linde) kommen mit einer Gesamtdeckung von mehr als 50 Prozent vor.
Verlust des LRT-Status:
Bestände mit Anteil mehr als 70% lebensraumtypischen Baumarten in der Baum- und Strauchschicht gehören zum LRT. Ebenso können Ausbildungen mit Störzeigern in der Kraut- und Strauchschicht mit einer Deckung von weniger als 50% noch zum Lebensraumtyp zählen.
Es muss neben den Hauptbaumarten mindestens eine diagnostisch relevante Art in der Kraut- oder Strauchschicht vorhanden sein, wobei das Vorkommen von Bergahorn alleine nicht ausreicht.
Der Anteil von Buche darf maximal 50% betragen. Ausnahme: Bei einem Anteil der Buche von größer als 50% ist das Vorkommen einer Kennart in der Krautschicht mit mehr als 1% Deckung zwingend.
Acer pseudoplatanus-Dominanzbestände sind ausgeschlossen bzw. können ggf. als NAY0 gefasst werden. Der Verlust des LRT-Status ist außerdem gegeben, wenn der nicht lebensraumtypische Baumartenanteil in der Baum- und Strauchschicht mehr als 30% erreicht und/oder die Deckung von Störzeigern in der Kraut- und Strauchschicht mehr als 50% der Bestandesfläche einnimmt.
felsige Steilhänge, Hang- und Blockschutt, i.d.R. nicht ganz konsolidiert; Rohböden über kalkreichem bis silikatischem Lockermaterial: Rendzinen, Regosole u.a. meist in steil eingeschnittenen Tälern oder am Fuß von Steilwänden und Felsabbrüchen. Mikroklimatisch meist durch hohe Luftfeuchtigkeit und ausgeglichenes Kleinklima gekennzeichnet.
AG1 = Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten
AG2 = Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art)
AM0 = Eschenwald
AM1 = Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten
AR1 = Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten
AU0 = Aufforstung, Pionierwald
BA1 = flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten
rj2 = Felsen UND/ODER sti = Block- und Hangschutt UND/ODER ud4 = grosse Steine und Blöcke UND/ODER sts2 = Mischgesteine bzw. verfestigte Sedimente, die vor dem Alluvium gebildet wurden [z.B. eiszeitlich]; im Gegensatz zu alluvialen Sedimenten
stm = auf trocken-warmem Standort ODER sto1 = auf feucht-kühlem Standort
gd = Gebüsch, Pionier-, Vorwaldstadium, os = gesellschaftstypische Artenkombination vorhanden, ta = starkes Baumholz (BHD 50 bis 80 cm), ta1 = mittleres Baumholz (BHD 38 bis 50 cm), ta11 = sehr starkes Baumholz (BHD 80 bis 100 cm), ta2 = geringes Baumholz (BHD 14 bis 38 cm), ta3 = Stangenholz (BHD 7 bis 14 cm), ta4 = Dickung (BHD bis 7 cm), ta5 = Jungwuchs (Pflanzung oder Naturverjüngung)
a) Hauptbaumarten:
Acer platanoides (Spitz-Ahorn), Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn), Fraxinus excelsior (Esche), Tilia cordata (Winter-Linde), Tilia platyphyllos (Sommer-Linde), Ulmus glabra (Berg-Ulme)
b) Nebenbaumarten:
Carpinus betulus (Hainbuche), Fagus sylvatica (Rotbuche), Quercus petraea (Trauben-Eiche), Quercus robur (Stiel-Eiche)
c) Krautige Arten feucht-kühler Standorte:
Aconitum lycoctonum (Gelber Eisenhut), Aconitum napellus (Blauer Eisenhut), Actaea spicata (Christophskraut), Asplenium scolopendrium (Hirschzunge), Campanula latifolia (Breitblättrige Glockenblume), Cardamine impatiens (Spring-Schaumkraut), Corydalis cava (Hohler Lerchensporn), Helleborus viridis (Grüne Nieswurz), Knautia gracilis (Wald-Witwenblume), Lunaria rediviva (Wildes Silberblatt), Polystichum aculeatum (Dorniger Schildfarn), Ribes alpinum (Alpen-Johannisbeere), Thelypteris limbosperma (Bergfarn)
d) wärmeliebende krautige Arten
Helleborus foetidus (Stinkende Nieswurz), Lathyrus vernus (Frühlings-Platterbse), Lilium martagon (Türkenbund-Lilie), Melica nutans (Nickendes Perlgras), Vincetoxicum hirundinaria (Weisse Schwalbenwurz), Viola mirabilis (Wunder-Veilchen)
Störzeiger incl. Nitrophyten/Neophyten der Kraut- und Straucharten:
Galium aparine (Kletten-Labkraut), Heracleum mantegazzianum (Herkulesstaude), Impatiens glandulifera (Drüsiges Springkraut), Reynoutria spec. (Staudenknöterich), Rubus sectio Rubus (Brombeere Sa.), Sambucus nigra (Schwarzer Holunder), Urtica dioica (Grosse Brennessel)
Verband: Tilio platyphylli-Acerion pseudoplatani - TIAN-V
Ass./Ges.: Fraxino-Aceretum pseudoplatani - F-AC (Eschen-Ahorn-Schluchtwald)
Ass./Ges.: Aceri platanoidis-Tilietum platyphylli - A-TI (Spitzahorn-Lindenwald)
Standörtlich naheliegende Missverständnisse:
Abgrenzung zu LRT 9160:
Es handelt sich um den LRT 9160, wenn das Vorkommen von Carpinus betulus und/oder Quercus robur >50 Prozent ist und in der Krautschicht die lebensraumtypischen Arten des LRT 9160 gegenüber den Arten des LRT 9180 dominieren.
Abgrenzung zu LRT 9170:
Es handelt sich um den LRT 9170, wenn das Vorkommen von Carpinus betulus und/oder Quercus petraea > 50 Prozent ist. Das Vorkommensgebiet einer lebensraumtypischen Art von LRT 9170 in der Krautschicht sind zwingend.
Abgrenzung zu 9110, 9130, 9150
Die Abgrenzung gegenüber den Buchenwald- Lebensraumtypen 9110, 9130 und 9150 ist durch das Fehlen von Fagion-Arten in der Krautschicht sowie über das Fehlen oder die nur geringere Beteiligung von Fagus sylvatica in der Baum- und Strauchschicht < 50 Prozent gegeben.
Dies sind Hinweise für die Kartierung, damit im Gelände die definitionsrelevanten Eigenschaften einer Biotoptypenfläche optimal erkannt und identifiziert werden kann.
Biogeographische Anmerkungen:
Link zur Verbreitungskarte:
http://ffh-bericht-2019.naturschutzinformationen.nrw.de/ffh-bericht-2019/de/nrw-bericht-karten/anhang-d/lrt/9180/atl
Aktuelle Änderungen der Kartiermethode:
2018-12-20: Bereich Biotoptypen "AU0 = Aufforstung, Pionierwald" ergänzt
2018-06: EZB: Änderungen in den Feldern Arteninventar und Beeinträchtigungen
2017-10-10 Ergänzung Biotopcode "AM0 - Eschenwald"
2016-02-22 Anpassung Definition NRW "Es muss neben den Hauptbaumarten mindestens eine diagnostisch relevante Art in der der Kraut- oder Strauchschicht vorhanden sein, wobei das Vorkommen von Bergahorn alleine nicht ausreicht."
März 2015 Änderungen im Bereich "Relevante Definitionen:-Untergrenze des LRT": -->Ausnahme: Bei einem Anteil der Buche von >50 Prozent ist das frequente Vorkommen einer Kennart in der Krautschicht zwingend.
Ergänzung "Ausschließlich zulässige NRW-Biotoptypen": AG2 = Sonstiger Laubmischwald mit mehreren heimischen Laubbaumarten ohne dominante Art
"Abgrenzung zu LRT 9170:"-->Das Vorkommen einer der drei Sorbus-Arten im Verbreitungsgebiet sowie eine lebensraumtypische Art von LRT 9170 in der Krautschicht sind zwingend.
Biotopkataster - Kartierung:
Der Lebensraumtyp ist immer als schutzwürdiger Biotop zu erfassen.
Kartiergegenstand ist der Lebensraumtyp einschließlich seiner verschiedenen Alters- und Sukzessionsstadien.
Im Zuge der Abgrenzung von schutzwürdigen Biotopen sind Schlucht- und Hangmischwälder großflächig als Komplexe zusammenzufassen sofern der Anteil von Wald-Biotoptypen mit lebensraumtypischen Baumarten größer als 50% ist. Waldrandstrukturen sind mit Waldmantel und Waldsäumen in die Abgrenzungen einzubeziehen. Bestände mit bis zu 30% gesellschaftsfremden Arten in der Baumschicht können noch eingeschlossen werden.
Alle 9180 Biotope erfahren eine Biotoptypenkartierung, die in allen Fällen als „Gesetzlich geschützte Biotope“ gekennzeichnet und in den Sachdaten im BK-Dokument zusammengefasst und ggf. aggregiert werden.
Bei Zutreffen der Kartierkriterien sind die Waldsäume mit Hochstaudenfluren des LRT 6430 separat zu erfassen.
Biotoptypenkartierung
• in FFH-Gebieten, Naturschutzgebieten, Geschützten Biotopen, NSG-würdigen Biotopen:
Der prioritäre Lebensraumtyp 9180 wird in jedem Fall der Biotoptypenkartierung unterzogen. Die Pflanzenarten sind mit ihren Häufigkeiten nach Schichten getrennt zu erfassen.
Kartierungsgegenstand ist der Lebensraumtyp mit allen Alters- und Sukzessionsstadien. Geschlossene Bestände ab Dickungsalter ohne Krautschicht sind dem LRT zuzurechnen.
Die Ergebnisse werden in allen Fällen als „Gesetzlich geschützte Biotope“ gekennzeichnet und in „Schutzwürdige Biotope“ übertragen oder aggregiert.
Der LRT 9180 erfährt in FFH-Gebieten in jedem Fall eine Erhaltungszustandsbewertung einschließlich einer Dokumentation der Einzelparameter.
• in Maßnahmenkonzepten (MAKO)
In MAKO erfolgt die Biotoptypenkartierung mit dem Ziel der Ableitung von Erhaltungs- und Entwicklungs-maßnahmen.
Außerhalb von Wäldern wird grundsätzlich flächendeckend kartiert. Bei Wäldern erfolgt eine BT-Kartierung in der Regel nicht flächendeckend, sondern beinhaltet eine normale BT-Kartierung der Lebensraumtypen gemäß FFH-Richtlinie und der § 30/42 – Biotope sowie eine im Aufwand reduzierte Erfassung von „Entwicklungsflächen“. Unter Entwicklungsflächen werden Bereiche jenseits von LRT und § 30/42-Biotoptypen verstanden, in denen innerhalb des Planungszeitraumes Maßnahmen zur Entwicklung in Richtung LRT oder § 30/42 Biotop durchgeführt werden sollen/können. In den Entwicklungsflächen werden nur der jeweilige Haupt-Biotoptyp und die vorkommenden Wuchsklassen erfasst, um daraus handlungssteuernde Schlüsse ziehen zu können. Bei allen BT sind auch Beeinträchtigungen zu erfassen und gemäß Arbeitsanleitung zu codieren. In den Wald-BT der Lebensraumtypen ist im Rahmen der Bewertung des Erhaltungszustandes die jeweils bestimmende Wuchsklasse aufzunehmen, die den Charakter des jeweiligen BTs ausmacht. Gleichzeitig sollen naturschutzfachliche Maßnahmenvorschläge festgehalten werden. Nähere Einzelheiten zum Vorgehen enthalten die zu den Fachthemen bereitgestellten Arbeitsanleitungen und EDV-Benutzerhandbücher unter: http://88.198.49.242/mako/install/
• in ÖFS-Flächen und im Biotop-Monitoring (BM):
Auf ÖFS-Untersuchungsflächen werden alle vorkommenden Biotoptypen flächenscharf, somit auch alle FFH-Lebensraumtypen, erfasst und kartiert. Benachbarte unterschiedliche Strukturtypen desselben Biotoptyps werden gesondert erfasst. Die Erfassung von Biotopkomplexen bzw. Kettenbiotopen ist nicht zulässig. Weitere Strukturparameter, die immer erhoben werden müssen, sind:
- Biotopwert
- Bestandesstrukturen
- Sonderstrukturen (aus historischer Nutzung)
- Nutzungseigenschaften
- Wuchsklassen
- Wasserhaushalt
- Sonderstandort
- Beeinträchtigungen
- Maßnahmen
- Deckung der Pflanzenarten, getrennt nach 1.- und 2. Baum- Strauch- und Krautschicht
Im Biotopmonitoring (BM) werden in NRW alle Vorkommen dieses Lebensraumtyps im Rahmen eines repräsentativen Stichprobenmonitorings wie in der ÖFS erfasst. siehe LINK zur ÖFS/ BM- Kartierung
Alle Wälder gehören nicht zur Agrarlandschaft und werden daher im Rahmen des High Nature Value Farmland- Indikators (HNV) mit 0 bewertet.
Ausnahme: Kleingehölze < 1 Hektar können in ihrer Ausprägung als „Feldgehölze“ gezählt werden. Sie gehören damit zur Agrarlandschaft.
LINK zur Kartieranleitung ÖFS/BM:
http://methoden.naturschutzinformationen.nrw.de/methoden/web/babel/media/oefs-erhebungsb%C3%B6gen.zip
LINK zur Bewertungsmatrix:
https://www.lanuv.nrw.de/natur/eingriffsregelung/numerische-bewertung-von-biotoptypen/