1 Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen

Objektkennung:
 

NR-370

Naturräumliche Zuordnung:
 

370 - Solling, Bramwald und Reinhardswald, Grosslandschaft: Weserbergland

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Hoexter (Nuts-Code: DEA44)

 

Gemeinde: Beverungen

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

120,6438

Objektbeschreibung (Object description):
 

Das Weserdurchbruchstal bei Bad Karlshafen zaehlt mit zum mesozoi-
schen Berg- und Huegelland Ostwestfalens. Es ist durch eine schmale
Talaue und angrenzende steile Haenge charakterisiert. Der ueberwie-
gende Teil liegt ausserhalb von Nordrhein-Westfalen (Hessen, Nieder-
sachsen). Die Raumeinheit geht nach Westen in das Holzmindener Weser-
tal ueber. Im Sueden beruehrt die Westhessische Senke (343) mit dem
Diemeltal die Einheit.
Die Weser bildet bei Karlshafen ein bis zu 200 m tief eingeschnit-
tenes Durchbruchstal. Es durchschneidet hier Gesteine des mittle-
ren Buntsandsteins (Trias). Der Nordteil des Wesertales ist als
Steilhang ausgebildet mit bis zu 100 m hohen Felsformationen
(NSG Hannoversche Klippen) aus dem landschafttypischen "Weser-
Sandstein". Der Suedhang ist deutlich flacher und wird vom jung-
pleistozaenen Loess ueberdeckt. Die Weseraue ist hier nur max.
250 m breit, der Fluss wird nur von einer schmalen Aue aus jun-
gem Auenlehm begleitet.
Die Bodenart des Wesertales ist der Brauene Auenboden. Im stei-
len Nordhang sind Festgesteinsrohboeden (Syrosem und Ranker) ver-
breitet. Auf der flacheren loessueberdeckten Suedseite kommen
meist Parabraunerden u. Pseudogley-Parabraunerde, bei geringer
bis fehlender Loessdecke Braunerde und Ranker vor.
Die Wesernordseite sowie die hoeheren Haenge auf der Suedseite
sind bewaldet. Im Unterhang der Wesersuedflanke wird Ackerbau be-
trieben, die schmale Aue als Gruenland genutzt.
Die natuerliche potentielle Vegetation des Wesertales ist der Ar-
tenreiche Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald und der Eschen-
Auenwald der lehmigen Flusstaeler Norddeutschlands (stellenweise
Eichen-Hainbuchenwald), fuer die Talhaenge der Artenreiche bzw.
Artenarme Hainsimsen-Buchenwald (stellenweise Perlgras-Buchenwald).
Das Weserengtal ist so gut wie nicht besiedelt, nur im Westen
reichen Auslaeufer von Herstelle in die Raumeinheit hinein.
Der "Weser-Sandstein" wurde hier seit Jahrhunderten (so westlich
und oestlich der Hannoverschen Klippen, z.T. auch auf der sued-
lichen Weserseite) gebrochen. Es ist ein beliebter Bau- und Werk-
stein, der zahlreichen Profan- und Sakralbauten dieser Gegend das
Gepraege gab. Soweit bekannt, ist der Abbau mittlererweile einge-
stellt. Abbauwuerdige Vorkommen, besonders auf der Suedseite sind
noch vorhanden.



2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Allgemeine Informationen
Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen

Objektkennung:
 

NR-370


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Stellario holosteae-Carpinetum betuli stachietosum , Artenreicher Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Pruno padi-Fraxinetum , Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald
Luzolo luzuloidis-Fagetum , Hainsimsen-Buchenwald
Galio odorati-Fagetum , Waldmeister-Buchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli , Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald

Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:



3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Allgemeine Informationen
Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel

Objektkennung:
 

NR-370

Geologie:
 

Zeitalter Trias, Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Buntsandstein (Trias), Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Jungpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Mittelgebirgsfluss, -bach / Durchbruchtal / Talform / Felsen, Abgrabungen / Talaue / Felsen, Abgrabungen / anthropogene Formen

Gesteine:
 

fluviatile Ablagerungen / aeolische Bildungen / Auensedimente / klastische Gesteine

Hauptbodentyp:
 

Syrosem / Ranker / Braunerde / Parabraunerde / Pseudogley-Parabraunerde